Wir verlassen Ohrid und machen mal wieder eine Wanderung, und zwar im angrenzenden Galicica Nationalpark. Ich gebe vorher auf, aber Matthias steigt bis auf den Gipfel, von wo aus man den Ohridsee UND den höher gelegenen Pespasee sehen kann, der den Ohridsee angeblich durch eine unterirdische Verbindung speist. Die Landschaft hat mal wieder eine besondere und eigene Schönheit und Farbigkeit!

Wir stellen uns am See auf eine Ebene, von der aus man einen schönen Blick auf ein Museumsdorf im Wasser hat und außerdem an eine hübsche einsame Bucht mit glasklarem Wasser kommt.

Am nächsten Tag fluchen wir, als es anfängt zu regnen und wir erst noch unseren Kaffee austrinken. GROSSER Fehler. Innerhalb von 5 bis 10 Minuten ist der schöne rote Boden weich wie Butter. Das Auto schlingert und rutscht und wühlt sich ein – es geht gar nichts. Wir versuchen, mit den (mal wieder) herumliegenden Abfällen – ein alter Teppich, Bretter, Betonstücke – die Karre irgendwie aus dem Dreck zu ziehen. Schließlich erbarmt sich ein Tscheche, der auch dort übernachtet hat, uns mit seinem 4-Rad-PKW zu helfen. Aber auch das funktioniert nicht – zu leicht, das Auto – und wir stellen uns darauf ein, auf Trockenheit zu warten. Immerhin haben wir alles, was wir brauchen! Das ist wirklich ganz schön, dieses Gefühl, dass man einfach bleiben kann, wo man grade ist. Und wenn die Zeit auch keine Rolle spielt: entspannt!
Trotzdem ist es eine große Erleichterung, dass ein Pärchen aus Rosenheim hält und uns mit einem 4×4 Camper aus der Schlammschlacht befreit. Uff! Wir lernen also, dass man sehr auf Untergründe achten muss. Und dass man sehr dankbar über die ungefragte Hilfsbereitschaft von Menschen sein kann!

Flugs noch Sveti Naum am südlichen Ende des Ohridsees besichtigt. Ein ehemaliges Kloster, was sich allerdings inzwischen durch Souvenierstände und Bootsfahrten für Touris auszeichnet – und über allem schwebt die Drohne. Es legen auch komplette Restaurantflöße mit Band und allem drum und dran ab und werden erstaunlicherweise wirklich manuell geflößt. Und immerhin wird hier der Ohridsee von einigen Quellen gespeist, was durchaus sehenswert ist.
Eine weitere Entdeckung: Schopska Salat! Tomate und Gurke mit geriebenem Schafskäse – und zwar nicht der griechische Feta.

2 Antworten zu „Karre im Dreck“
  1. Anonym

    Sweeties, es ist schön, euch so auf Reisen zu begleiten, geführt von sinnlichen Bildern und Texten. Aber ihr fehlt hier! Mir! Die letzten Wochen haben Bruno und ich einige laue Abende genutzt (falls es doch der letzte ist) und im May Rosé und Cappuccino geschlürft. Und da hätte ich euch doch zumindest ein Mal gern dabeigehabt! Heute gießt es ausnahmsweise in Strömen, da habt ihr es hoffentlich besser. Ich sende eine innige Umarmung. Iris

  2. Gerd

    Hallo meine Lieben,
    Wieder einmal sehr schöne Bilder und Beschreibungen des Umfelds. Man merkt auch, dass sich inzwischen eine Gelassenheit breit gemacht hat, die am Anfang der Reise noch nicht da war. Das soll ja gesund sein, wenn man sich locker an Bedingungen anpassen kann. Uns fällt es im Moment nicht so leicht, diese Gelassenheit aufzubringen. Dona braucht ein Zahnimplanat, was arschteuer wird und die Grundstückssteuer wird ebenfalls fällig. Ins Netz darf man gar nicht gucken, denn täglich gibt’s Trump Entscheidungen, die unser Leben hier schon bald sehr viel unangenehmer werden lassen . Man braucht also eine Menge Gelassenheit .
    Die Idee, sich für sechs Monate einfach mal abzusetzen ist schon sehr attraktiv . Bleibt gesund und munter und dankbar für die Lektion, dass der Boden unter unseren Füßen sehr schnell zu einem Sumpf werden kann. 😘

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Kommentare

2 Antworten zu „Karre im Dreck“

  1. Anonym

    Sweeties, es ist schön, euch so auf Reisen zu begleiten, geführt von sinnlichen Bildern und Texten. Aber ihr fehlt hier! Mir! Die letzten Wochen haben Bruno und ich einige laue Abende genutzt (falls es doch der letzte ist) und im May Rosé und Cappuccino geschlürft. Und da hätte ich euch doch zumindest ein Mal gern dabeigehabt! Heute gießt es ausnahmsweise in Strömen, da habt ihr es hoffentlich besser. Ich sende eine innige Umarmung. Iris

  2. Gerd

    Hallo meine Lieben,
    Wieder einmal sehr schöne Bilder und Beschreibungen des Umfelds. Man merkt auch, dass sich inzwischen eine Gelassenheit breit gemacht hat, die am Anfang der Reise noch nicht da war. Das soll ja gesund sein, wenn man sich locker an Bedingungen anpassen kann. Uns fällt es im Moment nicht so leicht, diese Gelassenheit aufzubringen. Dona braucht ein Zahnimplanat, was arschteuer wird und die Grundstückssteuer wird ebenfalls fällig. Ins Netz darf man gar nicht gucken, denn täglich gibt’s Trump Entscheidungen, die unser Leben hier schon bald sehr viel unangenehmer werden lassen . Man braucht also eine Menge Gelassenheit .
    Die Idee, sich für sechs Monate einfach mal abzusetzen ist schon sehr attraktiv . Bleibt gesund und munter und dankbar für die Lektion, dass der Boden unter unseren Füßen sehr schnell zu einem Sumpf werden kann. 😘

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