Uns ruft die Dusche und wir finden einen tippitoppi Campingplatz in der Nähe vom Preikestolen, den wir besteigen wollen. Hier kommt zum ersten Mal die Wäscheleine und die Hängematte zum Einsatz, die seit fast einem Jahr drauf warten. Mega! Um die Ecke gibt’s einen Golfplatz und sowas von Rasen haben wir überhaupt noch nie gesehen! Mähroboter? Nagelschere? Tiere?

Der Campingplatz ist voll mit weißen Campern aus aller Herren und Damen Länder – wir bilden farblich und altersmäßig (also der Wagen!) eine echte Ausnahme. Einige Fahrzeuge erkennen wir auch die nächsten Tage auf Straßen oder Stellplätzen wieder; besonders hat es uns eine Kolonne Italiener angetan, die wir schon von der Fähre aus Dänemark „kennen“. Von den 5 Campern sind es irgendwann nur noch 3 und dazu fallen uns die schönsten Geschichten ein … Sonst sehen wir viele Deutsche, Niederländer, Belgier, Schweizer, Spanier und Schweden und Norweger natürlich.

Auf dem Weg zum Preikestolen (604 Meter) begleitet uns eine muntere Truppe Asiaten mit den gleichen bunten Shirts: „Scandinavia 2025“, sämtlichen Hotspots der Tour (u.a. Hamburg, das wohl auch dazu gehört?!) und den entsprechenden Bildchen der Sehenswürdigkeiten. Handys gezückt und alle in allen möglichen Stellungen und mit einer für uns haarsträubenden Leichtfertigkeit an Felskanten und Abgründen abgelichtet. Bei Mords-Wind! Genauso befremdlich die Instagram-Familie – Vater, Mutter, Kind – die sich in perfekten Posen wahrscheinlich hundertfach festgehalten haben.

Der Aufstieg war aber mächtig beeindruckend – vor allem die Leistung, diese ganzen Steine dort zu platzieren und zu Wegen zusammenzusetzen. Muss ewig gedauert haben. Außerdem haben wir uns erklärt, wie sich die Pflanzen wohl nach und nach ihren eigenen Humus erschaffen. Erst Flechten und Moose, auf denen sich Bäume aussähen, die dann mit ihren Wurzeln auf dem Stein Erde usw. festhalten und ansammeln und so weitere Erde erzeugen … Bezaubernd und mystisch die Hochmoore und dass es da oben auch Seen gibt, war uns nicht klar …

Den Abstieg haben wir zufällig so perfekt „gezeitet“, dass wir das Überraschungskonzert der norwegischen Bläsertruppe mitnehmen konnten. Großartig!

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